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Startseite > Märchen

'''Märchen''' ( zu '''' ?Kunde, Bericht, Nachricht?) sind texte, die von wundersamen Begebenheiten erzählen. Märchen sind eine bedeutsame und sehr alte Textgattung in der (Oralität) und treten in allen Kulturkreisen auf. Im Gegensatz zum mündlich überlieferten und anonymen steht die Form des s, dessen Autor bekannt ist. Im deutschsprachigen Raum wurde der Begriff ''Märchen'' insbesondere durch die der geprägt.

Im Unterschied zur und sind Märchen frei erfunden und ihre Handlung ist weder zeitlich noch örtlich festgelegt. Allerdings ist die Abgrenzung vor allem zwischen und Märchen unscharf, beide Gattungen sind eng verwandt. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist das Märchen '''', das etwa von als märchenhaft ?entschärfte? Fassung der n-Sage aus dem Umkreis der betrachtet wird. Dabei kann man die als zur Rosenhecke verniedlicht und die als zu n verharmlost ansehen.

Charakteristisch für Märchen ist unter anderem das Erscheinen phantastischer Elemente in Form von sprechenden und wie Menschen handelnden Tieren, von Zaubereien mit Hilfe von n oder n, von n und , Geistern und en (, usw.); gleichzeitig tragen viele Märchen sozialrealistische oder sozialutopische Züge und sagen viel über die gesellschaftlichen Bedingungen, z. B. über Herrschaft und Knechtschaft, Armut und Hunger oder auch Familienstrukturen zur Zeit ihrer Entstehung, Umformung oder schriftlichen Fixierung aus. Nach der schriftlichen Fixierung der Volksmärchen setzte eine mediale Diversifikation ein (Bilder, , Übersetzungen, Nacherzählungen, n, en, Verfilmungen, Vertonungen usw.), die nun an die Stelle der mündlichen Weitergabe trat. Insofern ist die ?Rettung? der Märchen etwa durch die Brüder Grimm zwar einerseits begrüßenswert, aber andererseits setzt dies auch der mündlichen Weitergabe eines mono-medialen Texttyps ein jähes Ende.

''Märchenerzählen'' ist als in Österreich und Deutschland anerkannt worden. Die hat das Märchenerzählen 2010 in das aufgenommen,

Märchenforschung

Vergleichende Märchenforschung

Die vergleichende Märchenforschung wurde von den Brüdern Grimm begründet und von , abgekürzt ATU, geführt und enthält eine umfangreiche Liste von Märchentypen mit systematischer Katalogisierung der Handlungseinheiten.

Der russische Philologe leistete 1928 mit seiner strukturalistischen Untersuchung über die Morphologie des Märchens einen wichtigen Beitrag zur literaturwissenschaftlichen Märchenforschung. Dem fügte Eleasar Meletinsky wichtige Einsichten zur Abgrenzung von Märchen und hinzu.

Psychologische und psychoanalytische Ansätze

In jüngerer Zeit wurden Märchen auch mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen aus der s Auffassung machen Märchen den Unterschied zwischen Lustprinzip und Verantwortungsprinzip deutlich; darin bestehe ihre pädagogische Wirkung.

Ein Problem der psychologischen oder psychoanalytischen Märchendeutung ist, dass selten zwei Interpretationen eines Märchens übereinstimmen. Das weist auf einen Mangel an Evidenz hin. Der Germanist und Erzählforscher zeigt dies am Beispiel von Interpretationen des Märchens vom und stellt fest, dass der Nutzen des Märchens, an das sich Menschen erinnern oder von dem sie träumen, für den Psychoanalytiker größer ist als der Nutzen der Psychoanalyse für den Märchenforscher. Für jeden Menschen biete ein Märchen andere Assoziationsmöglichkeiten. Von der Psychoanalyse erfahre man nichts über Herkunft, Alter, Verbreitung und kulturhistorische Hintergründe der Märchen. Röhrich plädiert daher für einen Methodenpluralismus bei der Märcheninterpretation.

Strukturanalysen

Weniger spekulativ sind Ansätze, die die Struktur der Märchen untersuchen. Allen Märchen liegt unabhängig von ihrem Inhalt eine feste, meist sehr klare unilineare (einsträngige) Handlungsstruktur zu Grunde. Typisch ist ein gelegentlich zweiteiliger, oft aber dreiteiliger Aufbau mit Steigerung in der dritten Periode (z. B. drei Aufgaben, drei Brüder oder Schwestern).

Moralische Funktion von Märchen

 weist die klassifikatorischen und strukturalistischen Ans�tze zur�ck, die in M�rchen blo�e Abfolgen von typischen Erz�hlmotiven sehen. Das M�rchen sei auch keine moralische Erz�hlung im Sinne einer Handlungsethik (warum tut jemand etwas? und ist das eine tugendhafte Handlung oder Ausdruck von Bosheit?). Vielmehr bediene die ?naive? (vor-literarische) Form des M�rchens moralische Erwartungen im Sinne einer Geschehensethik: Eine Befriedigung beim Lesen oder Zuh�ren wird erzielt, wenn eine als ungerecht empfundene Situation so ver�ndert wird, wie es diesem naiven Empfinden zufolge auf der Welt zugehen m�sse, also wenn etwa das Gl�ck des Benachteiligten das der Bevorzugten um so viel �bertrifft, als es zu Anfang der Erz�hlung geringer war. Das hei�e nicht, das die Bevorzugten von Natur aus stets b�se und die Benachteiligten immer gut im ethischen Sinn sind, oder dass Tugend stets belohnt und Laster bestraft werden. Es bedeute nur, dass das ins Schwanken geratene Gerechtigkeitsgef�hl durch den Gang des Geschehens wieder ins Gleichgewicht gebracht wird, und zwar oft ohne allzu viel M�he (z.�B. mit Wundermaschinen). Die Abstraktheit von Raum und Zeit und die Namenlosigkeit, ja Austauschbarkeit der meisten Akteure, bei denen es sich um ?symbolische Verdichtungen? (Bernd Wollenweber) handle, trage dazu bei, individuelle Handlungsmotive in den Hintergrund treten zu lassen. Werden die Erz�hlungen in Raum und Zeit angesiedelt und mit konkreten Figuren ausstaffiert wie bei der Sage, stelle sich sofort die Motivfrage und damit die nach ?guten? oder ?b�sen? Handlungen.

Typisch für Märchen sind Dichotomien. Gut und Böse erscheinen meist als gut oder böse charakterisierte Figuren. Ausnahmen bilden z. B. ambivalente gestalten oder Tiere, welche ?gut mit den Guten und bös mit den Bösen? umgehen; jedoch wird selten die Innenwelt der Figuren beschrieben.

In der Regel enden Märchen damit, dass das Gute belohnt und das Böse bestraft wird. Das gilt insbesondere für literarisch bearbeitete Märchen. Hier zwei Beispiele aus der Sammlung der Brüder Grimm:

Oder aber das ?Böse verzehrt sich an sich selbst? (Lüthi) wie die Hexe in durch ihre Fresssucht.

Ursprung und frühe Textfixierung der Märchen

Eine Untersuchung von Sara Graça da Silva und Jamshid J. Tehranis der , stellte 2016 anhand von Sprachvergleichen fest, dass sich die Wurzeln einiger Märchen wie zum Beispiel die von sehr wahrscheinlich bis zu 6000 Jahre zurückverfolgen lassen.